So verschieden wie die Menschen, so verschieden sind auch ihre Safranfelder. In Altenburg werden etwa 1000qm gepflegt, dazu kommen Flächen in Torgau (im Rahmen der Landesgartenschau 2022) und private Flächen.
Als 2 Kisten Safranknollen bei mir einzogen, war das der Start für mein eigenes Safranfeld. Damals hatte ich bereits ein kleines Hochbeet mit etwa 30 Knollen und meine ersten wunderbaren Momente mit taunassen, duftenden Safranblüten an den ersten wirklich kühlen Morgen im Oktober hinter mir. Morgens durch nasses Gras zu stapfen und ein ganzes Feld zu sehen, das jeden Morgen anders voller lila Blüten auf mich wartete, war trotzdem noch einmal etwas völlig anderes. Stolz ein ganzes Tablett voll Blüten auf dem Küchentisch stehen zu sehen, fühlt sich ein bisschen an wie ein Schatz und man hat nur einen Gedanken... wie vermeide ich es, auch nur ein kleines Stück davon zu verschwenden...
So wanderten ein paar der kostbaren Blüten per Post zum Schockfrosten, weil wir das Glück hatten, jemanden zu finden, der (einfach so) bereit war, mit uns zu erkunden, wie man die Unmengen lila Blüten, aus denen man die roten Safranfäden getrennt hat, nicht ungenutzt entsorgen muss. Ich habe übrigens erst vor 2 Wochen tiefgefrostete Safranblüten dann doch entsorgt, weil mir auch nach einem dreiviertel Jahr im Tiefkühler nicht klar geworden war, wie man sie nutzen kann... der einzig gute Gedanke war, dass die neuen Blüten ja bereits darauf warten, an den Start zu gehen.
Nun ist es bald wieder so weit, dass die ersten Blätter des Safrans hervorkriechen und es beginnt eine füllende, aber auch extrem herausfordernde Zeit, weil alles innherhalb kürzester Zeit geschieht. Im Moment wuchert es im Feld noch vor sich hin. Fast 2 Wochen auf Knien im Frühjahr haben dem Beikraut natürlich nicht Einhalt gebieten können. Es gibt verschiedene Versuche, damit umzugehen. In Altenburg wächst (vielversprechend) Koriander als Beikraut, in Saalburg habe ich es mit verschiedenen Stadien des Unkrautens versucht und hier zuhause im Hochbeet habe ich alles in Ruhe gelassen, bis alles Safrankraut vom letzten Jahr abgestorben war, habe es entfernt und dann Ende Juli (etwas spät) noch Phaselia gesät. Der Plan ist, Ende September die Phaselia zu kürzen und dem Safran Platz zu geben. Die Reste Phaselia werden nach der Ernte untergearbeitet und wirken als Gründünger. All das muss im nächsten Jahr wieder geschehen, um irgendwann einschätzen zu können, was die Balance von Unkraut und Wohlergehen des Safrans am ehesten unterstützt.
Deshalb sieht es bunt aus im Hochbeet... man sieht es auf dem Foto. Ein paar Löwenmäulchen haben sich auch eingeschmuggelt... denen geht es besser als jedes Jahr zuvor.
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