"Das Gehirn ist wie ein Fallschirm - es funktioniert nur, wenn es offen ist." Gropius (?)

Erkenntnis zum Wochenstart: Safran anbauen und (mit Safran) backen haben einen gemeinsamen Nenner... beides ist immer ein bisschen Gehirnjogging.

Als die ersten Knollen aus Altenburg hier ankamen, das erste kleine Beet im Hochbeetkasten angelegt war und im Jahr darauf das erste Stück Feld hätte mir am besten gleich klar sein sollen, dass es nichts richtig zu machen gab (oder sehr wenig), sondern ich mit dem Safran glücklich werden würde, wenn ich ihn betrachte wie jeden Versuch, ihm eine neue wunderbar schmeckende Version seiner selbst zu entlocken.

Ich mag es, unter Missachtung aller Do`s und Dont`s Rezepte zu erdenken, allein aus Lust am Ergebnis. Mal gelingt es, mal nicht, was das Label "NAJA" bekommt, macht Platz für eine neue Idee.

Mit dem Safrananbau scheint es ebenso zu sein. Von "alles richtig machen wollen" bin ich irgendwann dazu übergegangen, mich auch hier ein wenig mehr auf mein Gefühl zu verlassen und nach Möglichkeiten zu suchen, die zu mir, dem Standort und dem Safran passen... offen zu bleiben, zu schauen, was in den Zeiten passiert, in denen der Safran ruht, sich "kreativ" auf das Thema Beikraut einzulassen und dann einfach abzuwarten. Natürlich ist es ein wenig schwieriger, ein Jahr auf das Ergebnis eines neuen Versuchs warten zu müssen und ggf. sogar alle Knollen zu verlieren... aber da es mir nicht um Erträge geht, sondern darum, den Safran zu verstehen, kann ich auch damit (gut) leben. (Nebenbei gesagt war das nicht immer so... als die ersten Knollen einfach aus dem Hochbeet verschwanden, ohne dass es eine Erklärung gab, war ich schon etwas angegriffen. Aber das scheint Teil dessen zu sein und man tut gut daran, so manche Dinge einfach zu akzeptieren. Gras wächst nunmal tatsächlich nicht schneller,wenn man daran zieht:))

Hier bei mir heisst das, dass es im nächsten Jahr ein kleines neues Hochbeet geben wird... an einem anderen Standort, im Sommer vermutlich mit 2 verschiedenen weiteren "Bewohnern" im Beet, die rechtzeitig zur Hochsaison des Safrans in ihre Ruhephase gehen und sich durch Selbstaussaat vermehren, damit die Knollen den Boden im Herbst für sich haben. Ob das richtig ist, werden wir im nächsten Jahr um diese Zeit wissen, aber ob sich Safran mit Schwarzbier verträgt, wusste ich auch nicht von vorn herein. Und ganz eigentlich müsste ich meinen Versuch, Phaselia zu nutzen, noch einmal mit ins Spiel bringen,um herauszufinden, ob sie der Grund dafür war, dass sich die Knollen buchstäblich "vom Acker gemacht" haben.

Parallel wird die noch laufende Ernte und ein Ausgraben der Knollen im Frühjahr zeigen, wie sich das Feld in Saalburg, das gerade blanke Wiese ist, auf die Knollen auswirkt. Optisch ist es eine wahre Lust und mit Beikraut zu leben, ist auch deutlich leichter, als das ganze Jahr Wege zu suchen, es chemiefrei zu vermeiden. Ob diese  Version erntetechnisch für große Flächen taugt, steht dabei auch im Raum, aber seitdem ich das Feld als Versuch sehe, fällt es mir deutlich leichter, mir die Neugier zu erhalten. Und vielleicht ist das ja auch für die Altenburger, bei denen Qualität und Ertrag die große Rolle spielen, zumindest ein Versuch, den sie dort nicht selber machen müssen.))

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