Am Ende ist es immer die Liebe...

Genau das ging mir gestern durch den Kopf, nachdem ich mir einen halben Tag denselben auf der Suche nach einem "Mitspieler" für das Chai-Latte-Eis mit Safranbaiser zermartert hatte. Weder Johannisbeergelee noch Schwarzbierganache waren das, was so richtig richtig war, aber glüklicherweise gehöre ich nicht zu den Menschen mit einer total cleanen Küche.

Alles, was so ganz nebenbei entsteht, bleibt meist auch einfach direkt im Blickfeld stehen, denn aus den Augen... Kürzlich hatte sich Ingwersirup dazugesellt, weil die Ingwerknolle so kurz vor dem Absterben aber einfach zu schade für den Kompost war (obwohl... ob die im nächsten Jahr neuen Ingwer bringt? Wie wächst aus Ingwerknollen neuer Ingwer?... Die Frage landet umgehend auf der To-Do-Liste...). Ingwersirup passt dann einfach immer... besonders auch jetzt im Sommer zu einem Glas Wasser. Oder eben... im Eis.

Endlich hat es sich nach diesem kleine Unterschied angefühlt, bei dem man mit der puren Neugier Zutaten in die Schüssel gibt und schon beim Machen nicht widerstehen kann, zu kosten. Das Chai-Latte-Eis hatte schon eine Nacht im Tiefkühler hinter sich und schon als die cremige leicht scharfe Sahne-Ingwer-Schicht auf dem Eis verteilt war, war, war sie da...die Liebe. Am Ende geht es immer darum, sich zu ergänzen... nicht nur beim Essen 🙂

Und weil der Sommer ja noch bleiben darf, hier das Rezept. Das Chai-Latte-Eis ist etwas cremiger als die Ingwerschicht, die eher an Halbgefrorenes erinnert. Für ein ungerührtes Eis ohne Maschine finde ich es ziemlich gut. Als Gegensatz stört es dann nicht, dass das Ingwereis kristallisierter ist. Wer das dennoch nicht mag, nimmt sich etwas mehr Zeit und stellt die Basis des Ingwereises auch mit Eigelb, Milch und Sahne her. (Wenn ihr Fragen dazu habt, packt ie in die Kommentare.)

In jedem Fall würde ich darauf achten, dass der Ingwersirup gut scharf ist und das auch im Eis zeigen kann. Wer es leicht fruchtig mag, kann eine Birne pürieren und zum Ingwereis geben. Hier müsst ihr mit der Konsistenz spielen... der Tipp war eben eine spontane Idee.Ich nehme aber an, es genügt, einfach das Birnenpüree unterzuheben und gut:)

Ich habe das Eis mangels Geduld in einer flachen Dose gefrieren lassen (eine Schicht etwa 2-3cm hoch), aber man kann auch jede andere Muffinform aus Papier oder Silikon nehmen oder nutzt Stieleisformen. Safranbaiser stelltman vorher her und gibt ihn als Minibaiser oder grob gekrümelt zum Eis. Ein wenig Crunch zum cremigen Genuss macht sich einfach gut, Eiswaffeln sind nicht nötig. Und es kann losgehen...


ZUTATEN CHAI-LATTE-EIS

80g Zucker
2 Eigelb
200ml Milch
150ml Sahne
1 Tütchen Chai Latte (25g)
(alternativ Espressopulver, löslich)
2 TL Kakao

ZUTATEN CHAI-LATTE-EIS

* Zucker und Eigelb weißschaumig schlagen
* Milch und Sahne mischen, in eine kleine Menge davon separat Chai und Kakao einrühren
* Milch und Sahne aufkochen...vom Herd nehmen
* Chai-Kakao-Mischung dazugeben und danach (in kleinen Schritten) zur Zucker-Eigelb-Mischung geben (glattrühren)
* fertige Eismischung kosten (ggf. mit Chai, Kakao oder Zucker nach"würzen") und unter mittlerer Hitze langsam auf 70-75Grad erhitzen (bei höheren Temperaturen gerinnt das Eigelb)
* Eismasse abkühlen lassen (erst draussen, dann Kühlschrank) und danach in eine Form gefüllt mind.2h in den Gefrierschrank stellen

(sehr feine Schokoraspel aus dunkler Schokolade passen auch gut zu dieser Mischung... Vorsicht für Schokoladenjunkies...wenn die Stücke zu gross werden, gefrieren sie nur zu harten Klumpen. Man kennt das vom Gummibärcheneis... während man versucht, Gummibärchen weich zu lutschen, schmilzt einem das Eis davon:)

ZUTATEN INGWER-EIS

150ml Sahne
4 EL Ingwersirup

ZUBEREITUNG INGWEREIS

*Sahne cremig schlagen und Ingwer-Sirup einrühren (der Ingwer-Geschmack sollte deutlich zu schmecken sein)
* Ingwersahne als zweite Schicht über das Chai-Latte-Eis streichen und das Ganze noch einmalmindestens 1h im Tiefkühler gefrieren lassen

TIPP: wie oben beschrieben könnte eine pürierte Birne das Ingwereis gut ergänzen.

Ingwersirup: Ingwer in Scheiben scheiden und mit etwas Wasser und Zucker in Ruhe zu Sirup kochen. Das Wasser bedeckt dabei immer den Ingwer und sobald der Zucker im Sud ist, am besten immer in der Nähe des Topfes bleiben. Der Weg vom karamellisierte Ingwer in Sirup zu braunen Klumpen im unbrauchbaren Topf ist nicht sonderlich weit...:)

FERTIGSTELLUNG:

Das gut durchgekühlte Eis mit dem Löffel in kleine Dessertschalen geben oder direkt in kleinen Papierförmchen (in denen man es auch gleich gefrieren lassen kann) servieren. Dazu perfekt: Mini-Safranbaiser. Das Rezept findet ihr →hier.

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