Wir sind mitten im Herbst angekommen... es ist Kirmeszeit und ich sollte "irgendwas zum Nachtisch" für Karpfen und Gans backen. Erst kamen mir die Falläpfel in den Sinn, die ich gerade für den Winter staple, in der Hoffnung, möglichst lange ohne die recht geschmacksfreie Supermarktversion auszukommen (wusstet ihr, dass man auch Waldpilze einfrieren kann... in jeder Form?), aber aus den Apfelschnecken wurden am Ende kleine Nusskugeln, weil mir eine Packung Cashewkerne in die Hand fiel und ein Rezept in den Kopf kam, das ich aus einem Buch mit orientalischen Rezepten kenne.

Die orientalische Küche passt übrigens nicht nur gut zum Thema Safran, ich habe auch das Gefühl, dass Essen dort anders gedacht wird... Es geht gefühlt eher um Genuss, als um satt werden. Ich selbst habe kürzlich ein Rezept eines wirklich bekannten Infuencers nachgebacken (was ich extrem selten tue) und es war so ohne Seele und letztlich trocken, geschmacksneutral und öde, dass man die Gerichte der orientalischen Küche einfach noch mehr schätzen lernt. So dann eben auch die Nusskugeln, die ich an das angepasst habe, was in meinem Küchenschrank dann wirklich mal weg musste. Am Abend waren alle Kugeln weggefuttert, was natürlich auch daran liegt, dass bei uns das, was gebacken wird, auf dem Tisch stehen bleibt und jeder, der zufällg hereinschneit, zugreifen darf, egal, ob es 10 Uhr morgens oder nach dem Abendessen ist. Gestern war es sogar so, dass mir jemand Nusskugeln stibitzt hat, dafür etwas anderes in den Kühlschrank gelegt hat, während ich mit den Hunden war... so funktioniert Dorf:))

Wenn ihr die Nusskugeln backt, nehmt, was ihr im Schrank habt. Mir fällt keine Nuss ein, die nicht gehen könnte. Ursprünglich hatte ich sogar Kürbiskerne im Sinn. Wichtig ist, dass ihr sie, bevor sie gemahlen werden, im Ofen röstet. An der Stelle beginnt das, was den Geschmack am Ende ausmacht und es ist nur eine kleine Mühe.

Alles andere geht recht zügig und fühlt sich ein wenig wie herbstliche Weihnachtsbäckerei an:)) Aber in ein paar Tagen ist Halloween/Samhain (wie immer man auch den Tag sehen mag) und diese kleinen Kugeln passen perfekt dazu... Wer mag, greift auch tiefer in den Gewürzschrank und denkt noch ein wenig in Richtung Ingwer oder Kardamom. Schmeckt den Teig einfach nach euren Bedürfnissen ab und schiebt nichts in den Ofen, was nicht schon als Teig wirkliches Aroma hat. Von nichts kommt nichts... daran können auch 180 Grad Umluft nix ändern:))

Ich wünsch euch voll die herbstlichen Genüsse, denn das ist genau das, was zu den bunten Farben da draussen passt:)

ZUTATEN
90g Cashewkerne
120g Butter
65g Puderzucker
Vanille
1/2 TL Rum
Safran
165g Mehl

ZUBEREITUNG
* Cashewkerne auf ein Blech legen und bei etwa 150 Grad rösten, bis sie goldbraun sind und duften
* Cashewkerne etwas abkühlen lassen und dann fein zermahlen (Multizerkleinerer)... selbst wenn die Nussmasse schon leicht in Richtung Nussmus geht, ist sie richtig... ich habe manchmal das Gefühl, dass dann sogar das Aroma zunimmt
* weiche (oder geschmolzene) Butter und Puderzucker so lange rühren, bis sich der Zucker gut vermischt hat... alles mit Vanille abschmecken
* Safran mahlen und in warmem Rum baden lassen:))... zur Butter-Zucker-Masse geben
* gemahlene Cashewkerne und Mehl unterheben und den Teig mit der Hand gut durchkneten, dann mindestens 30min kühl stellen
* aus dem gekühlten Teig etwa 4cm grosse Kugeln formen, auf ein Blech (Backpapier oder Backmatte drunter) legen und bei 180Grad so lange backen, bis sie goldbraun sind und duften (etwa 15min)
* die noch warmen Kugeln in einer kleinen Schüssel mit Puderzucker wälzen (ggf. diesen Schritt wiederholen, wenn sich der Zucker zu sehr aufgelöst hat) oder "nur" mit Hilfe eines Siebes mit Puderzucker bestreuen

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